Architektur ist, wo du bist – heute: MONACO. Urlaubsarchitektur.

Architektur ist, wo du bist – heute: MONACO. Urlaubsarchitektur.

VON GÖTZ SCHNEIDER

Der zweitkleinste Staat der Welt zieht uns in seinen Bann. Wir reisen von Norden kommend über die Alpen an und die atemberaubende Landschaft lässt uns bereits erahnen, dass hier etwas Besonderes auf uns wartet.

Luxus, Monte Carlo, Casinos, Formel 1 und die sonnige Lage Monacos an der französischen Riviera sind hinlänglich bekannt. Berichte über die besondere städtebauliche Situation des kleinen Fürstentums mit seiner aus der Enge entstanden besonderen Architektur liest man hingegen nicht so häufig.

Umso beeindruckender ist es, sich in ihr zu bewegen. Und das sehr häufig vertikal. Das Terrain ist bergig und der Platz für Straßen begrenzt. Großzügige Avenues und Boulevards findet man weniger, dafür eine vertikale Erschließung aus Treppen und Aufzügen, die die unterschiedlichen Ebenen der Stadt miteinander auf kurzen Wegen verbindet.

Wir sind begeistert von den sogenannten Ascenceurs publiques, von denen es in der Stadt, neben den 35 Rolltreppen und acht Fahrstiegen, 79 Stück gibt. Sie sparen uns eine Menge Schweiß und bringen uns bei einem faszinierenden Blick über die Stadt und ihr geschäftiges Treiben schnell ans Ziel, vorausgesetzt man weiß, wo sie sich befinden.

Aber nicht nur der Straßen- und Städtebau hat sich mit der engen Lage arrangiert. Mit der weltweit höchsten Einwohnerdichte von 36.000 Einwohner je Quadratkilometer ist auch die Grundfläche für Gebäude begrenzt.

Wolkenkratzer und hohe Gebäude kennen wir aus anderen Metropolen. In Monaco haben sie eine besondere Anmutung. Modern und luxuriös sind sie ohnehin, wie vieles im Fürstentum. Wir besuchen den Tour Odeon, der mit seinen 49 Etagen und 170 Metern das höchste freistehende Gebäude ist und genießen eine atemberaubende Aussicht auf das Mittelmeer. Sehr viele besonders schlanke Wolkenkratzer, die in die Höhe streben, reihen sich entlang der Küste und prägen das Stadtbild Monacos.

Und trotz der dichten Bebauung und der für unser Empfinden schwindelerregenden Grundstückspreisen, sehen wir doch immer wieder, dass neue Bauwerke errichtet werden.

Auch die Immobilienpreise sind dem angepasst. Und so verwundert es uns dann auch nicht, dass sich in Monaco die teuerste Straße der Welt befindet. In der zwei Kilometer langen Avenue Princesse Grace kann man für 85.000 – 135.000 Euro pro Quadratmeter in dieser exklusiven Straße wohnen, dafür liegt sie direkt am Meer.

Faszinierende Eindrücke nehmen wir von unserem spontanen Wochenendtrip mit nach Hause und sind uns sicher, dass sich dieser Ausflug gelohnt hat. Wir freuen uns schon auf unsere nächste Reise, auch wenn das Ziel noch nicht bekannt ist. Aber großartige Bauten gibt es ja bekanntlich überall, auch da, wo man sie manchmal gar nicht vermutet – Architektur ist, wo du bist.

„Architektur ist, wo du bist“ wirft einen Blick auf Architektur am Wegesrand. Denn Architektur ist allgegenwärtig. Wir bewegen uns tagtäglich in ihr und um sie herum. Wir gestalten Architektur, und gleichermaßen gestaltet die Architektur selbst unser Tun und Erleben mit. Manchmal lohnt es sich, stehen zu bleiben und genauer hinzuschauen. Wir sind gespannt, wo wir das nächste Mal fündig werden.

Ihr Götz Schneider

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